
Wenn der Herbst ein Kuchen wär: Möhrenkuchen mit Nüssen und Frischkäse Frosting
Mit Karottenkuchen, Rüblitorte, Möhrenkuchen und wie man das Backwerk sonst noch nennen kann, konnte ich bis vor kurzem noch gar nicht so viel anfangen. Gemüse und Nachtisch ging für mich irgendwie nicht zusammen und ich konnte mir nicht vorstellen, wie diese beiden gegensätzlichen Komponenten zusammenpassen sollen. Aber wow, wie kann man sich täuschen.
Apfelkuchen vs. Möhrenkuchen
Auf einer Fortbildung zum Thema Kommunikation, die ich vor einiger Zeit besucht habe, wurden mir die Augen geöffnet. Und das lag nicht an den bemerkenswerten Schulungsinhalten und dem Wissen, dass ich mich in Zukunft perfekt am Telefon melden und jedes Gespräch kommunikativ meistern werde, sondern an der Kuchenpause um 15 Uhr. Während alle direkt zu dem Apfelkuchen rannten – ich vermute, weil genauso wie bei mir die Gemüse-Kuchen-Skepsis vorhanden war – wurde meine Neugierde von den kleinen orange-braunen Möhrenkuchen Stückchen daneben geweckt. Das lag zwar vor allem daran, dass der Apfelkuchen alles andere als appetitlich aussah, aber irgendwie auch ein bisschen daran, dass ich den Vorwurf der Möhren quasi hören konnte, die sich beschwerten, dass alle die Augen vor ihnen verschließe. Merkt man, dass mein Kopf nach 7 Stunden „Wie melde ich mich am Telefon?“ ein bisschen abwesend war? Oder vielleicht wurde ich kommunikativ auch nur so sehr geschult, dass ich schon die Fähigkeit entwickelt habe, mit Kuchen zu reden? Wer weiß.
Frisch, fluffig, zimtig, nussig
Nun dann. Ich biss also vorsichtig in den Möhrenkuchen. Und war prompt begeistert, da ich so etwas Geniales nicht erwartet habe. Dieser frische Geschmack zusammen mit dem nussig-süßen – einfach perfekt. Fortan war ich Team Gemüse-Kuchen und lief stolzen Schrittes an den Apfelkuchenessern vorbei, die weniger begeistert wirkten. Nicht falsch verstehen, ich bin Apfelkuchen-Fan, aber dieses Stück Teig hatte den Namen Kuchen nicht verdient. Aber ich sollte dankbar sein, denn es hat mich in die Arme des Möhrenkuchens getrieben. Für mich stand fest: Den musst du auch mal backen, am besten so schnell wie möglich.



Die Hauptkomponenten sind – natürlich – Möhren, Nüsse und Zimt. Und diese Kombination steht für mich einfach perfekt für den Herbst. Daher wurde es für mich höchste Zeit, an einem perfekten herbstlichen, kalten und düsteren Sonntag, meinen eigenen Möhrenkuchen zu backen. Das geniale Frischkäse Frosting ist hierbei mein i-Tüpfelchen. Und was soll ich sagen? Dieser Kuchen wird in Zukunft definitiv zu meinen Lieblingen gehören. Wenn ihr der Möhre auch eine Chance geben wollt, dann kommt hier nun das Rezept für euch. Falls ihr meine Art zu Kochen noch nicht kennt, schaut aber vorher gerne noch mal hier vorbei. Da ich eine kleine Küchenchaotin bin, gibt es dort die Anleitung zu meinem Kochstil, quasi das Rezept zu meinen Rezepten.
Möhrenkuchen mit Nüssen und Frischkäsefrosting
12
Portionen1
hour30
minutesMöhren, Nüsse und Zimt – alles was man für einen tolle Herbstkuchen braucht. Ein wunderbar fluffig-süßes Backwerk für die kalte Jahreszeit.
Zutaten
- Für den Teig
300 g Möhren
200 g Nüsse nach Wahl (z.B. Walnüsse)
4 Eier
200 g brauner Zucker
1 Päckchen Vanillezucker
180 g flüssige Butter
4 EL Aprikosenmarmelade
250 g Mehl
50 g gemahlene Nüsse
3 TL Backpulver
etwas Zimt
- Für das Frischkäsefrosting
200 g Frischkäse
100 g Butter
150 g Puderzucker
1 EL Zitronensaft
1 Päckchen Vanillezucker
3 EL Zucker
Zubereitung
- Ofen auf 175° C vorheizen.
Die Nüsse in der Pfanne ein wenig anrösten und anschließend auskühlen lassen. Währenddessen die Möhren schälen und fein raspeln. Je gröber, desto mehr kommt am Ende der Möhrengeschmack durch. Hier muss jeder selbst nach Geschmack entscheiden. Ist dies erledigt, dann auch die gerösteten Nüsse grob hacken. Beides kurz beiseite stellen. - Die Eier zusammen mit dem Zucker und Vanillezucker schaumig schlagen. Danach die Butter und die Marmelade dazugeben.
- Mehl, Backpulver, Zimt und gemahlene Nüsse mischen, zum Teig geben und unterrühren. Danach können sich auch die die Möhren und ein Großteil der gerösteten Nüsse zum Teig gesellen. Beides dazu geben und vorsichtig unterrühren. Einen kleinen Teil der Nüsse zum Dekorieren aufheben.
- Den Teig in eine gefettete Springform geben (ich habe einer 26er Form verwendet) und auf der mittleren Schiene ca. 30 Minuten backen. Stäbchenprobe nicht vergessen.
- In der Zwischenzeit kann das Frosting zubereitet werden. Dazu zunächst Butter und Puderzucker mischen, bis eine gleichmäßige Masse entsteht.
- Anschließend den Frischkäse und die restlichen Zutaten hinzufügen. Alles ordentlich zusammenmixen. Ist das Frosting zu flüssig, einfach noch ein bisschen Puderzucker hinzufügen, ist es zu fest, probiert es mit mehr Zitronensaft. Einfach ein bisschen rumprobieren. Bis es weitergeht, das Frosting kaltstellen.
- Sobald der Kuchen fertig gebacken ist, diesen aus dem Ofen holen und auskühlen lassen, da das Frosting sonst auf dem warmen Kuchen zerlaufen würde. Ist der Kuchen abgekühlt, mit dem Frostung bestreichen und nach Belieben mit den Nüssen dekorieren.
Gut zu wissen:
- Die Nüsse können ganz nach Belieben ausgewählt werden. Ich habe Pekannüsse verwendet, aber Walnüsse oder Haselnüsse passen auch ganz hervorragend.
Ich habe direkt schon wieder diesen richtig tollen zimtig-nussigen Geruch in der Nase. Davon nehme ich immer gerne noch ein zweites Stück und genieße die Aromen in vollen Zügen. Zum Glück befinden wir uns wieder in der wunderschönen Zeit im Jahr, in der uns Zimt und Nüsse öfter begegnen und ich werde mit großer Freude so oft es geht den Backlöffel schwingen. Also los, gibt dem Gemüsekuchen eine Chance, vielleicht werdet ihr ja genauso ein augenöffnendes Erlebnis haben wie ich.
Ich wünsche ganz herzlich viel Freude beim Nachkochen und guten Appetit.


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